Über Edward Snowden Talk auf der TED2014.
(Crosspost meines dritten Artikels aus dem Lehrveranstaltungs-Blog von Gesellschaftliche Aspekte der Informationstechnologie.)
Von 18. bis 21. März fand nämlich in Vancouver die diesjährige Ausgabe der TED Konferenz statt. Die regelmäßig (und mittlerweile auch außerhalb des Haupt-Events) stattfindende Konferenz unter dem Motto Ideas worth spreading beschäftigt sich mit den Themen Technology, Entertainment, Design, aber auch darüber hinaus. (Viele der Videos auf ted.com sind sehr zu empfehlen!)
Und auch wenn das Programm heuer wieder sehr breit gefächert war, fand sich in den Vorträgen und Diskussionen unter anderem ein Schwerpunkt: Der “NSA-Skandal”, oder “Summer of Surveillance”, wie manche zu den Enthüllungen von Edward Snowden sagen.
So kam es, das der vorher nicht angekündigte “Überraschungsgast” kein geringerer war als Snowden himself.
Wobei, “himself” ist eigentlich nicht ganz richtig. Statt Snowden, der natürlich weiterhin irgendwo in Russland weilt, stand während seines Talks, “Here’s how we take back the Internet”, ein sogenannter “Telepresence Roboter” auf der Bühne, welcher von Snowden per Internet gesteuert wurde.
Im Interview mit TED-Kurator Chris Anderson gibt Snowden einen guten Überblick über seine Enthüllungen, und somit die (bisher aufgedeckten) Überwachungsaktivitäten der NSA. Gleich am Anfang macht er klar, dass sich der Diskurs nicht um seine Person drehen soll, sondern um das, was er enthüllt hat. Damit kontert er wohl Aussagen diverser KritikerInnen, die versuchen, seine Enthüllungen mittels Kritik an seiner Person zu entschärfen.
Für jede, die sich das letzte Jahr näher mit den Snowden’schen Enthüllungen beschäftigt haben, birgt der Talk zwar wenig neues, bringt aber in knapp über einer halben Stunde dennoch vieles auf den Punkt.
Interessant ist unter anderem Snowdens Antwort auf Andersons (wohl bewusst provokante) Frage, wieso denn die ganze Überwachung ein Problem sein, wenn man doch eh nichts zu verbergen habe. Und zwar argumentiert Snowden hier unter anderem mit der Erläuterung, was ein “Recht auf Privatsphäre” eigentlich ist, und das ein “Recht” nicht deswegen überflüssig wird, nur weil man es gerade nicht braucht. Als Beispiel nennt er mögliche Fehlinterpretationen von Daten. Einmal gespeicherte Daten könnten in Zukunft ganz anders Interpretiert werden. Und das diese Interpretation von längst Vergangenen Ereignissen durchaus ein Anliegen der NSA ist, erscheint angesichts des neuen NSA-Daten(speicher)zentrums in Utah nicht unrealistisch.
Ein weiterer Talk ist in diesem Zusammenhang übrigens sehenswert, wenn auch er den Umfang dieses Posts sprengen würde: Die Antwort vom stellvertretenden NSA-Direktor Richard Ledgett.